DIE GUTE STUBE

Bespieglung von Leerstand in Coburg

„Wir müssen beim Thema „Attraktive Innenstadt“ über den Tellerrand hinaus blicken. Genau wie es die Akteure bei den drei temporären Lösungen getan haben. Jetzt gilt es nur noch die kurzfristigen Belebungen in dauerhafte zu verwandeln. Aber auch diesem Problem werden wir uns mit dem selben Engagement widmen, wie wir es jetzt getan haben." . So Norbert Tessier am 02.12.2016 auf Focus Online Local. Es geht um die Bespieglung der Leerstände der Coburger Innenstadt durch die zwei PopUp Stores GUTE STUBE in der Spital- und Judengasse und die PopUp Ausstellung "SCHAU" in der Heiligkreutstr. 

 


Die Coburger Innenstadt hat derzeit auffällig viel Leerstand zu beklagen. Geschäfte stehen teilweise seit Monaten leer und lassen die Vitalität des Stadtbildes erblassen. Leerstand ist nie schön anzusehen, jedoch kann er auch Ankerpunkt für Neues sein. Wenn der Kreativität der Menschen die Möglichkeit und der Raum gegeben wird sich zu entfalten, wirkt er schnell polarisierend. Es gibt viele Möglichkeiten die Tristes von leerstehenden Räumlichkeiten in subkulturelles Stadtleben umzuwandeln. Die Temporarität birgt dabei unter anderem einen hohen Attraktionswert mit sich und  lädt die Menschen zur konstanten Neuentdeckung ein. Diese Chance hat sich das Pop Up Konzept „Gute Stube“ zu nutze gemacht.

Mit Hilfe des Coburger City-Managements, der Wirtschaftsförderung und dem Coburger Designforum Oberfranken konnte unser kleiner Kreativ-Trupp über die Vorweihnachtszeit gleich drei Leerstände  zur Bespieglung ergattern.  Zu der aktiven Kerngruppe junger und nicht mehr so junger, kreativer Köpfe aus Coburg und Umgebung zählten neben den üblichen Verdächtigen (Treesome, Alisa Ehrlicher und Denise Knauft, MAYMADE, Dingwerkstatt, Longlifeboards, grüneunschuld) auch ein paar neue Gesichter. Durch die großzügige Räumlichkeit des alten Vero Mode (ca. 200 qm) in der Haupteinkaufsstraße der Coburger Innenstadt hatten wir jede Menge Platz für noch mehr Regionalprodukte. Neben Schreinerunikaten von Jürgen Leonhardt, Bartpflege von Original Barbam und Holzobjekten der Objektschmiede, fand man auch die legendären Produkte vom berühmtesten Coburger Designertrio Njus, sowie einzigartiges Porzellan von Liliana Frevel. Auch an unserem zweiten Stadtort in der Judengasse gab es viel Schönes zu bestaunen. So waren dort neben allerlei Kulturevents wie Poetry Slam und klassischen Musikveranstaltungen, auch die Kunstwerke der Glaskünstlerin Sabine Unger und eindrückliche Fotografien aus Gambia von Liliana Frevel dargeboten. Die Schaufenstern des ehemaligen Schuhhauses Schönfelds dienten außerdem bis Mitte Januar als Galerie für die Ausstellung "SCHAU" der Fotografen Frank Wunderatsch und Sebastian Kolm.

In allen drei Standorten der GUTEN STUBE wurde Raum geschaffen für eine junge, kreative Szene, die sich ihr Lebensumfeld selbst gestalten kann. Das Programm umfasste viele subkulturelle Themen, die für die Attraktivität einer Stadt so wichtig sind. Das durchweg positive Feedback und die Begeisterung von Bürgern, beteiligten Kreativen, Organisatoren, Sponsoren und der Stadt selbst, sollten als Anstoß für eine dauerhafte Integration solcher Projekte in das Coburger Stadtbild genutzt werden.

 

 

- Nina




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